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Simon Seyfarth
Motivation
Als ich elf Jahre alt war, entschloss ich mich sportlich aktiv zu werden, mein Lieblingsverein ist heute noch Borussia Dortmund und der Grund wieso ich unbedingt Fußball kicken wollte. Bei einer Arztuntersuchung im Waldkrankenhaus Eisenberg fragte ich meine Ärztin, welche meinen Gesundheitszustand bestens kannte, ob ich Fußball spielen könnte mit meiner Prothese. Erstaunt waren meine Eltern über Ihre Einschätzung, denn meine Ärztin sagte klar und deutlich, ja, das geht. Nun war es daran einen Verein zu finden, welcher mir die Chance gab mich zu zeigen. Dabei sind wir an den Verein VFB Grün Weiß Erfurt 1990 zugegangen und fragten nach einer Möglichkeit bei Ihnen ein Probetraining zu absolvieren. Die Idee stieß damals zwar auf Zweifel, aber wagte sich, als Verein ein Probetraining mit Simon zu versuchen. Nach dem Probetraining war recht schnell klar, dass es funktionieren könnte und so wurde ich Mitglied und startete dort meine ersten Schritte im sportlichen Bereich. Wir beantragten den Spielerpass, brauchten über ein Jahr, damit dieser uns vom TFV genehmigt wurde. Vor mir ist noch keiner den Weg gegangen und so bin ich Thüringens erster Inklusion Fußballer, trainiere normal mit Spielern ohne Handicap und bin bis heute der erste Spieler mit einer Fußprothese und letzte Saison sogar Stammspieler in der C-Jugend. Derzeit spiele ich in der B-Jugend vom VFB Grün Weiß Erfurt 1990. Im selben Jahr schrieb uns eine sehr bekannte Parasportlerin, Birgit Kober, über meine Social-Media-Kanäle an und so kamen wir ins Gespräch. Sie empfahl mir mal in die Paraleichtathletik reinzuschnuppern und vermittelte uns den Kontakt zum Olympiastützpunkt Erfurt, Bundestrainerin Marion Peters. Ich absolvierte dort mal einige Einheiten und es stand recht schnell fest, dass dies mir richtig gut gefallen hatte und so begann ich zeitgleich mit der Paraleichtathletik, wo ich bis heute weiterhin sehr aktiv und ehrgeizig unterwegs bin. Nur so war es möglich, dass ich sportlich aktiv werden konnte und bis heute meiner Leidenschaft nachgehen kann. Mein Traum, die Paralympics zu erreichen lebt, dafür habe ich noch viel vor mir und freue mich über meine jüngsten Erfolge.
Glaubt an Euch, haltet an Euren Zielen fest, denn auch ich habe mit 80. Operationen und einer Fußamputation einen sehr harten Leidensweg hinter mir. Inklusion kann funktionieren, wenn alle dabei helfen, bestehende Hürden und Zweifel in unserer Gesellschaft genommen werden. Gemeinsam in Vielfalt zusammenleben.